
Sie haben kein Gesicht.
In ihren Augen ist nur Leere,
weißes Nichts
bemalt mit gestohlenen Farben.
Was sie als ihr Selbst bezeichnen,
gehört einem anderen.
Er hat begonnen zu malen.
Ihnen gefiel, was er tat, und sie ahmten es nach.
Sie nahmen seine Farben.
Und malten ein falsches Bild.
Malten mit gestohlenen Farben.
Mit der Zeit
wurde ihr eigenes Bild blasser,
es vergilbte, verwischte, schlief ein.
Doch es ist noch da.
Tief unter der gestohlenen Farbe,
kämpfte es ums Überleben
gegen gestohlene Farben.
Sie nehmen alles in Kauf,
um die grellen Farben zu erhalten.
Demütigen, kränken, verletzen,
zerstören andere Gemälde.
Nur um weiterhin zu glänzen,
mit dem Licht gestohlener Farben.
Doch welches Bild war es,
das sie so faszinierte?
Es war nicht das Bild, es waren
die Leute, die ihm vertrauten und
es so zu etwas Besonderem machen,
obwohl es hinter den Farben
nichts hatte.
Aber dieses Nichts glänzt.
Schöner als gestohlene Farben.